Merkwürdigerweise steht die erste Etage leer, und Effis spätere Bemühungen Instetten zu überzeugen, die Räume wohnlicher einzurichten, scheitern. Instetten schildert seine Nachbarn als einfache Kaufleute und es verbindet ihn nicht viel mit ihnen. Seine Frau ist ist zu Anfang fasziniert von den Einwohnern der Stadt, die zum Teil aus fernen Ländern stammen.
Sie lernt als ersten Bürger den Apotheker Geishübler, einen etwas linkischen Mann, kennen. Sehr bald erkennt sie, dass dieser Mann sich von den vielen biederen Bürgern der Hafenstadt abhebt. Sie beginnt die Distanz ihres Mannes zu diesen Menschen zu verstehen.
Der Landrat muss zu einem Treffen mit dem Reichskanzler Bismarck. Er lässt seine Frau zurück. Das Alleinsein behagt der jungen Frau nicht. Heimweh überkommt sie, und ihre Nacht wird durch einen Albtraum gestört, in dem ein Chinese eine merkwürdige Rolle spielt. Es kommt zu einem ersten Streit zwischen den Eheleuten, als Effi ihrem Mann von ihrem spukhaften Traum, für den sie das unheimliche Haus verantwortlich macht, erzählt. Instetten hat kein Verständnis für die Angste seiner Frau, auch einen Umzug in eine andere Wohnung lehnt er kategorisch ab.
Die Einladung des Apothekers lässt die Eheleute den Streit zunächst vergessen. Auf einer Kutschfahrt fahren sie am Grab des Chinesen vorbei. Er war Diener eines Kapitäns, der sich im Ort zur Ruhe gelassen hatte. Dieser Diener spielte eine merkwürdige Rolle bei dem Verschwinden der Kapitänsenkelin.
Zum Jahreswechsel teilt Effi ihren Eltern mit, dass sie schwanger ist. Sie sehnt sich weiter nach ihrer Heimat. Das Haus ist ihr weiter unheimlich und ungastlich. Sie will deshalb lieber ihre Eltern besuchen, als diese zu sich nach Hause einladen.
Der Winter wird lang und öde. Nur Gieshübler bringt angenehme Abwechlung in Effi Leben. Er schickt ihr Zeitschriften und kleine Aufmerksamkeiten aus seinem Treibhaus. Sie schätzt diese Kleinigkeiten, die sie bei ihrem Mann leider vermisst. Sie schreibt in einem weiteren Brief: aber immer das Alleinsein und so gar nichts erleben, das hat auch sein Schweres
Als die Badesaison beginnt, lebt Effi auf. Sie beobachtet von ihrem Landrathaus neugierig die vielen Gäste. Am 3. Juli kommt ihre Tochter zur Welt. Das Hausmädchen Roswitha nennt das Kind Lütt-Annie, einen Namen, den die Instettens für ihren Nachwuchs übernehmen. In diesem Jahr trifft der neue Landwehrbezirkskommandeur Major von Crampas in Kessin ein. Er ist mit einer melancholischen, eifersüchtigen Frau verheiratet und hat zwei Kinder. Crampas gilt als Charmeuer, der auch schon in ein Duell verwickelt war.
Crampas besucht häufig die Familie Instetten. Es herrscht ein harmonisches Verhältnis zwischen ihnen. Nicht immer ist Instetten dabei, wenn Crampas im Haus zu Besuch ist. Effi ist von Crampas irgendwie angezogen. Doch bereitet ihr dieses Gefühl Unbehagen. Bei einer weihnachtlichen Schlittenfahrt kann Effi die Annäherungsversuche des Majors nicht abwehren. Bei einer günstigen Gelegenheit küsst er ihre Hand.
Instetten ahnt etwas über das Verhältnis. Er macht seiner Frau Vorwürfe. Er sagt zu ihr: Du bist eine reizende Frau, aber Festigkeit ist nicht eben deine Spezialität. Effi meidet in den nächsten Wochen den Kontakt zu den Familien des Ortes. Sie begibt sich auf einsame Spaziergänge und kränkelt. Ihr Mann kündigt ihr an, dass er nach Berlin reisen müsse. Für die Honoratioren der Stadt ist diese Reise Anlass zu Spekulationen. Und tatsächlich, Instetten hat eine Stellung in einem Berliner Ministerium angenommen. Effi freut sich überraschenderweise über die Stellung ihres Mannes. Der Ortwechsel wird von ihr als Erlösung aus ihrer Vereinsamung und von Crampas empfunden. Effi soll nach Berlin fahren, um eine geeignete Wohnung zu suchen.
Effi schreibt Crampas kurz vor ihrer Abreise einen Brief: dies sind Abschiedszeilen Warum ich nicht wiederkomme, Sie wissen es Ihr Tun mag entschuldbar sein, nicht das meine Vergessen Sie mich
Effi wohnt zusammen mit ihrer Mutter in einem Berliner Hotel. Auch Vetter Briest besucht die Damen. Zwei angenehme Wochen vergehen, und Instetten mahnt Effis Rückkehr an. Eff, die inzwischen eine standesgemässe Wohnung gefunden hat, möchte aber noch in Berlin bleiben und schützt daher eine Krankheit vor.